„Hot Shoes“ bei Mediprosport

Das Training, das über den Tellerrand hinausgeht

von Eva Maria Palm

Ob Fußball, Tennis oder Rock’n’Roll – von den Sportlern werden Höchstleistungen erwartet. Wir leben in einer fordernden Gesellschaft und das erleben wir heutzutage immer mehr in der Sportwelt. Oft sind Sportvereine und Mannschaften überfordert und müssen den fortgeschrittenen Trainingsmethoden nachkommen. Fehlendes Budget oder der Mangel an Zeit sorgen dafür, dass die Mannschaften schnell überfordert sind, die Sportler bereits überlastet sind und im schlimmsten Fall keine Leistungsverbesserung zu erkennen ist. Das Training wirkt eintönig und der Sportler befindet sich in einem langweiligen Trainingszyklus. Dabei schlägt einseitiges Training nicht nur auf die Moral, sondern ist auch schädlich für die Gesundheit. Doch es geht auch anders!

Viele Vereine werden sich jetzt wahrscheinlich mit meinen geschriebenen Worten identifizieren können. In unserem schönen, kleinen Ostbelgien gibt es viele ambitionierte Sportler mit höchstem Potenzial. Doch oft fehlt den Vereinen die Fachkompetenz, die Sportler auf den Weg nach ganz oben zu begleiten. Als ehemalige Leistungssportlerin kann ich dies nur bestätigen und freue mich deshalb umso mehr, dass den aufkommenden Talenten Hilfe angeboten wird. Mediprosport hat die Initiative ergriffen, mit den regionalen Vereinen zusammenzuarbeiten und zusätzliche Trainingseinheiten anzubieten. Seit vier Wochen nehmen die „Hot Shoes“ aus Bütgenbach, genau wie die Schwimmschule St. Vith, die Unterstützung von Mediprosport in Anspruch – Doch was hat Mediprosport mit Rock’n’Roll zu tun? Eins kann ich sagen – getanzt wurde nicht!  

Jeden Montag arbeiten die Tänzer und Tänzerinnen unter der Leitung von unserem Wolfgang Hartmann während anderthalb Stunden an ihrer Stabilität. Sie kommen nach der Schule oder Arbeit zu Mediprosport in Bütgenbach. Gemeinsam machen sie Übungen um ihre Grundmuskulatur zu stärken und somit Verletzungen zuvorzukommen. Ich durfte letzte Woche bei der Trainingseinheit dabei sein und habe miterlebt, wie solch ein Training aussieht. Zuallererst wurde auf eine gründliche Aufwärmung Wert gelegt, damit die Sportler ideal mit den Kraftübungen beginnen konnten. Diese bestanden ausschließlich aus stabilisierenden Übungen mit dem Eigengewicht und ab und zu auch aus einigen Partnerübungen. Das Ziel dieses Trainings ist es, dass die Sportler neben ihren zwei- bis vierfachen Trainingseinheiten pro Woche, ihre Körperstabilität und die Koordination verbessern. Somit können die Tänzer sich während der Vereinseinheiten voll und ganz auf ihr spezifisches Techniktraining des Rock’n’Rolls konzentrieren.

Die Sportler zeigen sich motiviert und sind offen für diese zusätzliche Trainingseinheit. Manche Tänzer haben bereits Erfahrungen mit solchen Einheiten gemacht, für andere ist dieses Training jedoch etwas ganz Neues. Zwar sind alle Tänzer unter ihnen topfit, allerdings gibt es noch kleine Schwachstellen die Verbesserungspotenzial bieten. Dies hat ein Screening vor Anfang der Zusammenarbeit gezeigt. Die Reaktionen der Sportler sind überzeugend für die zukünftige Zusammenarbeit: Benedikt Andres aus Mürringen ist 25 Jahre alt und tanzt mittlerweile seit zehn Jahren. Er geht zwar seit längerem ins Fitnessstudio und macht bereits einmal wöchentlich eine stabilisierende Trainingseinheit, dennoch erkennt er den Belang des Trainings mit Mediprosport: „Wenn wir nicht davon überzeugt wären, dass uns das weiterhilft, würden wir ja nicht kommen. Auf lange Sicht ist dieses Training sehr wichtig für uns.“ Auch den jüngeren Sportlern macht es nichts aus, nach der Schule ihren Abend bei Mediprosport zu verbringen. Sie machen ihre Übungen bestmöglich und behalten dabei ihre gute Laune – und das unter Aufsicht eines fachkompetenten Sportwissenschaftlers.